Pünktlich zum Reformationsjahr greift das Leipziger Ballet ein Kirchliches Thema auf- Die Johannis Passion.
Die Johannis Passion ist eines der bedeutesten Werke Johann Sebastian Bachs und wurde nun in einer Choreografie von Mario Schröder (Chefchoreograf des Balletts der Oper Leipzig) vertanzt, begleitet vom Leipziger Gewandhaus Orchester. Geleitet werden die letzten Tage Jesus Christi durch zwei Erzähler die uns durch tanz unteranderem das letzte Abendmahl, die Verleumdung durch Petrus, den Verrat Judas und Jesus sein Ende näher bringen sollen. Die Erzähler werden in Schröders Ballet von Anna Jo und Yan Leiva getanzt.
Es ist zwar ein altes traditionelles Stück doch Mario Schröder prägt es neu. Er setzt sein Ballett komplett modern an. Beginnend bei den Kostümen über das Bühnenbild bis hin zum Tanzstill. Man hat das Gefühl der Ausdruck, die Gefühle Jesus sollen im Vordergrund stehen, es geht nicht um die perfekte Pirouette sondern darum das der Zuschauer sich in die Geschichte rein versetzten und Gefühle zu den Inhalten zulassen kann. Und dies wird durch die Art des Tanzens geschaffen. Aber auch die Bühnengestaltung (Paul Zoller)-viel freier Raum und einfache aber sehr wandelbare Requisiten oder auch die live Untermalung der Musik durch den Leipziger Opernchor geben dem Stück tiefe und Platz für eigene Gedanken und Ansichtsweisen.
Kurz gesagt: Mario Schröder hat einen Tiefgründigen aber sehr modernen Ballettabend geschaffen, welchen sich jeder der offen für neue Vertanzungen alter aber immer aktueller Musik ist ansehen sollte, sich der Musik, dem Gesang und dem Tanz hingeben und zwei akte lang in eine andere Welt eintauchen.
Premiere feierte das Stück am: 27.10.2017
Weitere Vorstellungen am: 31.10.2017/ 12.11.2017/ 22.11.2017/ 31.03.2018/ 08.06.2018/ 10.06.2018
Geschrieben von: Jule Lindner
Bilderquelle: www.oper-leipzig.de